„Hochwasser – es kann jeden treffen“
Hochwasser ist in ganz Bayern immer wieder ein Problem. In den letzten Jahren nahm insbesondere die Bedrohung durch plötzlichen Starkregen, der überall auftreten kann, zu. Hierdurch kann vielerorts – auch fern von Gewässern – plötzlich Gefahr für Leib und Leben entstehen. Menschen können völlig unvorbereitet getroffen werden. Umfragen in Bayern haben ergeben, dass dafür in der Bevölkerung bislang kaum Bewusstsein besteht.
In der folgenden dreiteiligen Reihe möchten wir gerne das Thema: „Vor, während und nach dem Hochwasser – Das können Sie tun!“ aufgreifen und allen Bürgerinnen und Bürgern wichtige Informationen rund um das Thema näherbringen.
Die erste Reihe startet mit der Frage: „Hochwasser – Bin ich betroffen und wenn ja, wie kann ich mich schützen?“
Informieren Sie sich!
Nur wer sein eigenes Risiko kennt, kann sich auf den Hochwasserfall vorbereiten. Mit dem Informationsdienst Überschwemmungsgefährdete Gebiete (IÜG), welcher auch unter folgendem Link abrufbar ist: https://www.lfu.bayern.de/wasser/hw_ue_gebiete/informationsdienst/index.htm, prüfen Sie Ihren Standort schnell und unkompliziert auf Hochwasserrisiken durch Flüsse und Bäche. Hochwassergefahren können zudem von Starkregen und hohen Grundwasserständen ausgehen sowie an Gewässern auftreten, für die es noch keine Darstellung der Gefahrenflächen im IÜG gibt.
Besonders Gewässeranlieger können von Hochwasser betroffen sein. Für sie gibt es auf der Internetseite des Bayerischen Landesamtes für Umwelt Tipps und Informationen, unter anderem zur Ufergestaltung und richtigen Bepflanzung.
Versichern Sie sich!
Auch wenn auf den ersten Blick keine unmittelbare Gefahr zu drohen scheint, weil Ihr Zuhause zum Beispiel weit entfernt von Überschwemmungsgebieten oder Flüssen liegt, gilt: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Denn Hochwassergefahr durch Starkregen, Rückstau im Kanalnetz oder hohes Grundwasser besteht fast überall.
Viele Immobilienbesitzer haben bereits Gebäudeversicherungen und Hausratversicherungen abgeschlossen. Oftmals beinhalten diese Versicherungen jedoch keinen ausreichenden Schutz gegen Schäden durch die zunehmenden Naturgefahren. Ein umfassender Schutz beinhaltet neben einer Absicherung gegen Sturm und Hagel unbedingt auch eine Elementarschadenversicherung. Nur diese deckt weitere Gefahren wie etwa Überschwemmungen nach Starkregen ab. Aktuelle Angebote sollten Sie bei den Versicherungen einholen, da sich die Möglichkeiten eines Versicherungsschutzes in den letzten Jahren verbessert haben. Gerade vor dem Hintergrund der Erklärung der Bayerischen Staatsregierung, ab dem 1. Juli 2019 keine Soforthilfen mehr zu gewähren, ist eine Absicherung gegen die finanziellen Folgen von Elementarschäden essenziell. Versicherungen bezahlen im Schadensfall in der Regel deutlich mehr, als es über staatliche Hilfen möglich wäre.
Information und Beratung zur Elementarschadenversicherung erhalten Sie bei den Verbraucherzentralen in Bayern und den Versicherern.
Schützen Sie Haus oder Wohnung!
Hochwassergefahren kann man auch ausweichen, indem man nicht in überschwemmungsgefährdeten Gebieten baut.
Da es immer aufwendiger und teurer ist, Gebäude später nachzurüsten, sollten bei einem Neubau von vornherein notwendige Schutzmaßnahmen mit bedacht werden.
Wertvolle Hinweise und Informationen rund um den Objektschutz und die bauliche Vorsorge bietet auch die Hochwasserschutzfibel des Bundesbauministeriums.
Bereiten Sie sich auf den Ernstfall vor!
Wenn der Hochwasserfall eintritt, bleibt meist wenig Zeit zum Handeln. Eine weitsichtige Planung kann Leben retten. Das gilt gerade für Haushalte in hochwassergefährdeten Gebieten. Stellen Sie deshalb frühzeitig einen persönlichen Notfallplan auf, aus dem hervorgeht, was zu tun ist und wer welche Aufgaben übernimmt. Bereiten Sie zudem ein Notfallpaket vor. Dies hilft Ihnen, wenn die Versorgung mit Strom, Trinkwasser oder Lebensmitteln bei Hochwasser unterbrochen ist.
Was in ein Notfallpaket gehört, finden Sie in der Checkliste des Bayerischen Landesamtes für Umwelt.