Stabwechsel bei den First Respondern
Wenn die Freiwillige Feuerwehr Langenpreising im Mai dieses Jahres ihr 150-jähriges Gründungsfest feiert, wird ihre First Responder Einheit genau 18 Jahre alt. Seit Mai 2004 unterstützt diese speziell für medizinische Notfälle ausgebildete Ersthelfergruppe von Feuerwehrmännern und -frauen den regulären Rettungsdienst bei hohem Patientenaufkommen und schweren Ereignissen im Ortsgebiet. Die räumliche Nähe zum Einsatzort ermöglicht dabei eine sehr schnelle Erstversorgung und Überbrückung der Zeit bis zum Eintreffen des regulären Rettungsdienstes. Dies wiederum hat einen wissenschaftlich nachgewiesenen positiven Effekt auf das Behandlungsergebnis bestimmter Notfallpatienten. In der Anfangszeit fassten 14 freiwillige Feuerwehreinsatzkräfte aus Langenpreising den Beschluss, sich durch den damaligen Kreisfeuerwehrarzt Dr. Russ in der Patientenversorgung schulen zu lassen und rückten zu Beginn noch mangels Alternativen mit dem damaligen Versorgungslastkraftwagen der Wehr zu ihren Einsätzen aus. Heutzutage wird mit einem geeigneten Mehrzweckfahrzeug ausgerückt. Die Langenpreisinger Ersthelfermannschaft besteht aktuell aus 19 erfahrenen Feuerwehrsanitätern, die alle neben der regulären Feuerwehrausbildung einen zusätzlichen 80-stündigen Erste-HilfeKurs absolviert haben, sowie mehrmals pro Jahr Einsatz- und Reanimationstrainings durchlaufen. Zusätzliche Fachkenntnisse bringen insbesondere die Notfallsanitäterin Dakota Elsner, die NotaufnahmeKrankenpflegerin Paula Loibl, sowie der Rettungsassistent und Leitstellenmitarbeiter Thomas Metz mit. Besonders freut sich die Langenpreisinger Feuerwehr, dass der Feuerwehrkamerad und Notarzt Ulrich Nitsche seit letztem Jahr die Leitung der örtlichen First Responder Einheit von Thomas Metz, welcher nun das Amt des Kreisbrandmeisters ausübt, übernommen hat. Privat- Dozent Dr. Dr. Ulrich Nitsche ist gebürtiger Langenpreisinger, Facharzt für Viszeralchirurgie mit langjähriger Klinikerfahrung, ärztlicher Kursleiter an der Notfallakademie München und regelmäßig im Bereich Erding und München als Notarzt tätig. Darüber hinaus wird er bei hohem Einsatzaufkommen teilweise als sogenannte „Notarztunterstützung“ über die Langenpreisinger Feuerwehr alarmiert und hilft so ehrenamtlich in der lokalen Patientenversorgung mit.
Seit der Gründung im Jahr 2004 sind die ortsansässigen First Responder mittlerweile schon über 1.000 mal ausgerückt, jedes Mal um Mitbürgern in Not zu helfen. Letztes Jahr beteiligte sich die Feuerwehr Langenpreising auf diesem Weg an 60 Patientenversorgungen. Das Spektrum der Meldebilder war dabei wie im Rettungsdienst üblich breit gestreut und reichte von Verletzungen an Kopf, Wirbelsäule und Extremitäten über Herz-Kreislauf-Beschwerden, Atemnot und neurologische Ausfallerscheinungen bis zu allergischen Schockreaktionen und Wiederbelebungsmaßnahmen. Pandemiebedingt war die Ausbildung neuer First Responder in den letzten zwei Jahren schwierig, obwohl es an Interessenten nicht gemangelt hätte. Um die Nachwuchsförderung nicht zu kurz kommen zu lassen, hat Feuerwehrkommandant Ludwig Denk schließlich einen eigenen Ausbildungskurs nach Langenpreising geholt. In dem Kurs wird den angehenden First Respondern einiges abverlangt. Noch bis Ende Februar werden sie dreimal pro Woche in Theorie und Praxis der Versorgung von medizinischen Notfällen unterrichtet. Ein separater Bericht über den Lehrgang und die Teilnehmer folgt.