Von der Handdruckspritze zum hochmodernen Löschfahrzeug
Im Oktober des letzten Jahres, wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Langenpreising e. V. die Abteilung historische Fahrzeuge und Geräte gegründet. Deren Ziel ist die Erhaltung des historischen Kulturgutes, insbesondere der alten Feuerwehrgeräte, -ausrüstungen und –fahrzeuge. So erhielt der Verein als Dauerleihgabe von der Gemeinde das außer Dienst gestellte Tanklöschfahrzeug 16/25, mit welchem in diesem Jahr schon mehrere Oldtimertreffen besucht wurden. Nachweislich gab es in Langenpreising schon um das Jahr 1867 eine Löschmaschine, hierbei handelte es sich um eine Handdruckspritze. Fünfundzwanzig Jahre später, waren dann schon zwei Feuerlöschmaschinen im Eigentum der Gemeinde. Bedient wurde eine solche Spritze von einer Spritzenmannschaft, welche nach den Ausführungen von Herrn Ludwig Jung, damaliger Vorsitzender im Landesfeuerwehr-Ausschuss der bayerischen Feuerwehren, aus den Reihen der mittelalten Mitglieder der Feuerwehr gebildet werden solle. In seinem Buch „Das Feuerlöschwesen in den Markt- und Landgemeinden“ aus dem Jahr 1872 heißt es: „Die Spritzenmannschaft hat die Löschmaschinen zu bedienen und für die Wasserbeschaffung Sorge zu tragen. Zu dieser Mannschaft gehören deshalb auch die Pumper, Schlauchleger und Wasserzubringer“. Im Laufe der Zeit hat die Motorisierung auch bei den Feuerwehren Einzug gehalten. So wurden die Handdruckspritzen von den sogenannten Tragkraftspritzen abgelöst. Die Feuerwehr Langenpreising e. V. ist im Besitz von 3 alten Tragkraftspritzen. Bei der ältesten (Baujahr zwischen 1939 – 1945) handelt es sich um eine sogenannte Einheits-Tragkraftspritze, welche während des zweiten Weltkrieges von verschiedenen Firmen hergestellt wurde. Dies jedoch, wie der Name schon sagt, weitgehend baugleich bzw. in technisch einheitlicher Ausführung. Da diese Spritze bald den Anforderungen nicht mehr gerecht werden konnte, wurde im Jahr 1955 eine Tragkraftspritze TS 8/8 der Firma Ziegler mit VW-Industriemotor und einer Nennleistung vom 800 l/min beschafft. Diese über 60 Jahre alte Pumpe wurde nun in wochenlanger Arbeit durch einige Mitglieder der Abteilung wieder auf Vordermann gebracht. Bei einer Vorführung konnte sich der ehemalige langjährige Maschinist Siegfried Korb davon überzeugen, dass die Pumpe, welche er früher bei vielen Brandeinsätzen bedient hat, den nachfolgenden Generationen gut konserviert als Anschauungsobjekt erhalten bleibt. Die dritte Pumpe im Bunde wurde erst vor kurzem außer Dienst gestellt. Hierbei handelt es sich um ein Modell der Firma Metz aus dem Jahr 1979. Anstatt ihrer erhielt die Feuerwehr Langenpreising eine modernere Tragkraftspritze mit Elektrostarter, die bereits eine Förderleistung von 1000 Litern/Minute vorweisen kann. Die tragbaren Pumpen haben, trotz der fest verbauten Feuerlöschkreiselpumpen in den Fahrzeugen, besonders auf dem Land, ihre Daseinsberechtigung auch heute nicht verloren. Außerorts oder bei Großbränden reicht die Wasserversorgung durch das Hydrantennetz oft nicht aus, hier kommen die Spritzen zum Ansaugen von Wasser aus Weihern oder Bächen zum Einsatz.